Dieser Artikel von Mahealani Joy erschien im Original auf Everyday Feminism. Danke an Everyday Feminism für die Möglichkeit dieses Crosspostings und lieben Dank an Anna-Miina und Fenja für die Übersetzung.
Ich wuchs als Kanaka Maoli auf und ein Teil von mir wusste schon immer, dass meine Verwandten nicht nur Menschen umfassen. Honu (grüne Meeresschildkröte), mano (Hai) und pu’eo (Eule) sind auch Verwandte von mir und sie verdienen den gleichen Respekt und die gleiche Fürsorge wie ihre menschlichen Pendants. Davon ausgehend mag die Vermutung naheliegen, dass ich die Tierrechtsbewegung und mit ihr die vegane und vegetarische Ernährung von ganzem Herzen unterstütze.
Und wisst ihr was? Ich bin dafür, dass wir Verantwortung dafür übernehmen müssen, wie unser Verhalten den Tieren schadet. Wenn Leute Änderungen an ihrer Ernährung und ihrem Lebensstil vornehmen wollen, welche ihren Werten und körperlichen Bedürfnissen entsprechen, so unterstütze ich das voll und ganz.
Was ich aber nicht leiden kann, ist der zunehmende Rassismus, Sexismus, Ableismus und Kolonialismus, der die Tierrechtsbewegung und vegane/ vegetarische Kreise dominiert.
Falls ihr darüber nachdenkt es zu werden, schon Veganer*innen/ Vegetarier*innen seid oder euch in der Tierrechtsbewegung einsetzt, so ist es wichtig, sich aus einer intersektionalen Perspektive über die Sprache, das Verhalten und die Einstellungen innerhalb der Bewegung Gedanken zu machen. Wenn wir das nicht tun, stehen wir da mit einer Organisation, die Women of Color exotischen Tieren gleichstellt, Gewalt an Frauen sexualisiert, Body Shaming von Frauen betreibt und noch vieles mehr.
Darüber möchte ich heute sprechen: Wie White Supremacy und Unterdrückung sich in der Mainstream-Tierrechtsbewegung manifestieren – und was wir alles dagegen tun können.
Um das klarzustellen, ich sage nicht, dass jede*r Veganer*in, Vegetarier*in oder Tierrechtsaktivist*in ein repressives Arschloch ist, die*der kolonialistische oder White Supremacist Ansichten und Verhaltensmuster an den Tag legt. Es gibt Unmengen an tollen Menschen da draußen – insbesondere die oftmals marginalisierten People of Color, die unglaubliche anti-repressive Arbeit im Bereich der Tierrechte und des Veganismus/ Vegetarismus innerhalb ihrer Gemeinden leisten (um nur ein paar Beispiele zu nennen, schaut mal hier, hier und hier!)
Es ist aber so, dass diese Leute und ihre Arbeit nicht die ersten sind, an die man denkt, wenn man über Veganismus, Vegetarismus und Tierrechte nachdenkt. Wenn ich zwanzig zufällig ausgewählte Leute bitten würde, mir eine Organisation zu nennen, die Tierrechte und Veganismus unterstützt, so würde die meistgenannte Antwort wohl PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) sein. Das meine ich, wenn ich von Mainstream-Organisationen spreche. Die Vereinigungen und Leute, die Millionenbeträge durch Finanzierung, Unterstützung von Prominenten, auffällige Werbeflächen und Werbespots erhalten und einen großen Bekanntheitsgrad haben. Und es sind diese Mainstream-Gruppen, welche die größten Übeltäter sind, wenn es darum geht, diese Unterdrückung aufrechtzuerhalten.
Nur um euch einen Ansatz zu geben was ich damit meine: PETA hat Werbungen geschaltet, die fat phobic und klassistisch sind, welche das Ermorden von Sexarbeitern mit der Schweinehaltung oder das Fleischessen mit Lynchen vergleichen, Women of Color exotisieren und die industrielle Landwirtschaft mit dem Holocaust gleichsetzen.
Wenn wir uns dazu verpflichten, Unterdrückung in all ihren Formen zu beenden, müssen wir gewillt sein, unsere Bewegungen zu kritisieren, und sie dazu anhalten, sich zu ändern. Daher, ohne noch weiter auszuholen, hier vier Bereiche, in denen die Mainstream-Tierrechtsbewegung und der Veganismus/ Vegetarismus Unterdrückung lebendig halten, und was man dagegen tun kann.
1. Die Mainstream-Tierrechtsbewegung schreibt tierischem Leben einen höheren Stellenwert zu als marginalisierten Menschen
Es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Leute betroffener waren von Tierleid als von dem Leid von Menschen. Fernsehmoderatoren weinten um Cecil den Löwen, nachdem dieser erschossen wurde, aber es wird keine Träne vergossen für die nichtweißen Menschen, die täglich Gewalt erfahren oder ermordet werden. PETA sendet Rettungskräfte, um Tiere während Hurrikan Katrina zu retten, aber bietet den tausenden von Menschen (hauptsächlich People of Color), die gestrandet waren, keine Hilfe an.
Kürzlich wurde ein Video veröffentlicht, das einen Kanaka Maoli Mann zeigte, wie er auf eine ilio holo i ka uaua (Hawaii-Mönchsrobbe) zugeht, um in ihrer Nähe eine Heilungszeremonie abzuhalten. Einige der Zuschauer*innen riefen die Polizei, weil sie das Gefühl hatten, er störe die Robbe. Als die Polizei ankam, stand der Mann auf, um zu gehen. Als er versuchte wegzugehen, griff ihn der Polizeibeamte mit Pfefferspray an und schlug ihn mit dem Schlagstock nieder, was zu mehreren Knochenbrüchen führte. Währenddessen wurde das Geschehnis von jenen gefilmt, welche die Polizei gerufen hatten, und man hört im Hintergrund eine Frau weinen. Sie sagt: „Ich hatte so Angst, dass er ihr [der Robbe] etwas antut,“ worauf der Mann, der die Kamera hält, entgegnet: „Du musst nicht weinen, ich weiß es. Ich habe ihn dabei gefilmt.“
Ein indigener Mann wurde gerade dafür geschlagen, dass er seine Spiritualität praktizieren wollte und diese zwei Leute weinen und trösten einander, dass es der Robbe gut geht und der Mann ihr nichts mehr antun kann.
Man könnte es vielleicht als eine Ausnahme abtun, dass es sich einfach um Menschen handelt, die angesichts der Brutalität des Polizeibeamten nicht angemessen zu reagieren wissen. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, um die Kommentare zu den Artikeln zu lesen, die über dieses Ereignis berichten, so wird man Unmengen an Leuten finden, die sagen, dass die Rechte der Robbe verletzt wurden, dass die Robbe beschützt werden musste und dass es die Schuld des Kanaka Maoli Mannes sei, weil er die Robbe nicht respektiert hatte. Die Meinung, dass die Rechte der Robbe wichtiger seien als das Recht des Mannes, nicht von einem Polizisten niedergeschlagen zu werden, wird mit rechtschaffenem Zorn geteilt, und das ist ein gewaltiges Problem.
Ich könnte ewig über die Probleme dieses spezifischen Ereignisses sprechen – oder über die unzähligen anderen, die gleich abliefen. Auf was es aber schlussendlich hinausläuft: Es ist nicht in Ordnung, das Leben von Tieren zu priorisieren oder ihm einen höheren Wert beizumessen als dem Leben von Menschen.
Es ist nicht in Ordnung, den Tierschutz als Rechtfertigung für die fortfahrende staatliche Gewalt an marginalisierten Körpern oder der fortbestehenden Kolonialisierung von kulturellem Erbe zu benutzen, welches wir mit Müh und Not aufrecht zu erhalten versuchen.
Sich in die Robbe einfühlen oder um sie bangen zu können, aber nicht mit dem indigenen Mann, der geschlagen wird, oder dem schwarzen Mann, der erschossen wird, ist ein Symptom von White Supremacy und Kolonialisierung.
Das vorsätzliche und systematische Abwerten der indigenen Bevölkerung und People of Color geschieht schon seit hunderten von Jahren und gipfelt in einer Gesellschaft, in der Tiere als unschuldige Opfer von Gewalt angesehen werden, die Schutz und Sicherheit verdienen, während ein 12-jähriger schwarzer Junge aber als von Natur aus gefährlich angesehen wird, der Gewalt verdient.
Am Anfang des Artikels sprach ich darüber, dass die Tiere unsere Verwandten sind und den gleichen Schutz und Respekt verdienen wie Menschen. Es ist wichtig zu erkennen, dass darin eine Balance liegt. Es geht nicht darum zu sagen, „Tiere sind die einzigen die zählen, und wir müssen sie um jeden Preis schützen, egal in welchem Kontext.“ Sondern darum, allen unseren Verwandten, den Tieren und den Menschen, die Liebe und Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Deshalb: Falls man wirklich nach Balance in dieser Welt strebt, dann muss man mit derselben Empörung auf Gewalt und Unterdrückung von marginalisierten Menschen reagieren, mit der man auf Gewalt an Tieren reagiert.
Wenn man nur Gewalt an Tieren thematisiert, nicht aber die Gewalt an Menschen – speziell marginalisierten Menschen –, so kauft man sich in White Supremacy und Kolonialisierung ein. Wenn man Unterdrückung wirklich beenden will, in allen ihren Formen, dann muss man sich und die Leute um sich herum überprüfen, um sicher zu gehen, dass man nicht unbewusst repressive Ideologien oder Verhaltensmuster repliziert.
2. Klassismus kann eine große Hürde sein, die Leute daran hindert, sich einzubringen
Dieser Punkt besteht aus zwei Teilen. Der Teil von dem ich am meisten höre, ist, dass arme Leute es sich nicht leisten können vegan zu leben. Das kann an mehreren Faktoren liegen. Diese reichen von „Food Deserts“ zu erhöhtem Mainstream- (sprich: Weißem) Nutzen von Lebensmitteln wie Quinoa oder Soja, was die Nachfrage, und schlussendlich den Preis, massiv in die Höhe treibt.
Man muss sich bewusst sein, dass das Finden von veganen oder vegetarischen Optionen für eine*n selbst vielleicht nichts weiter bedeutet, als dass man zum Supermarkt um die Ecke gehen muss. Doch für viele Menschen ist es einfach keine erschwingliche Option.
Neben den Ausgaben, die durch den Einkauf der Lebensmittel auf einen zukommen, können auch durch die Lagerung oder die Zubereitung zusätzliche Kosten entstehen. Um eine Mahlzeit zuzubereiten, braucht man vielleicht eine Stunde Vorbereitungs- und Kochzeit, und mehrere Töpfe, Pfannen, Kochutensilien, Öle und Gewürze. Und wenn man diese Mahlzeit zubereitet hat, möchte man vielleicht die Reste aufbewahren, um sie am nächsten Tag als Mittagessen zur Arbeit mitzunehmen. Dafür benötigt man einen Kühlschrank, welcher einen Wohnraum erfordert, Geld, um den Kühlschrank überhaupt zu kaufen, und Strom. Dazu kommt noch ein Behälter, in dem man die Reste aufbewahren kann, und auch das kostet Geld. Zum Schluss braucht man dann noch Zeit, um alles aufzuräumen und zu putzen, damit man den Prozess wiederholen kann. Das nimmt unglaublich viel Zeit, Geld und Ressourcen in Anspruch, wenn man es zusammenzählt. Und für Leute, die Kinder oder mehrere Jobs haben, oder gesundheitlich eingeschränkt sind, ist es manchmal einfach nicht möglich alles zu tun. Vielleicht haben sie sogar gar keinen Zugang zu Ressourcen.
Bloß „Es ist wirklich nicht schwierig zu einem veganen Lebensstil zu wechseln, du musst es einfach nur versuchen!“ zu sagen, beseitigt nicht automatisch alle systemischen Barrieren, die es jemandem eventuell verunmöglichen, vegan oder vegetarisch zu leben.
Davon auszugehen, dass jeder Mensch uneingeschränkten Zugang zu den Ressourcen und der Unterstützung hat, die es benötigt vegan zu werden, blendet die gelebte Realität vieler marginalisierter Menschen aus und spielt direkt dem repressiven Sprichwort, dass sich jeder selbst aus der Patsche helfen könne, zu. Anstatt zu ignorieren, dass systematische Unterdrückung es gewissen Leuten verunmöglicht vegan zu leben oder sie dafür zu verurteilen, sollte man darüber nachdenken, was es denn brauchen würde, um diese Systeme zu ändern und was man dafür tun könnte, um die Leute um eine*n herum dabei zu unterstützen.
Wäre es möglich, im eigenen Umfeld vegane Kochkurse zu fördern? Einen Plan aufstellen, um Leuten bei der Zubereitung von Mahlzeiten zu helfen? Was würde es kosten, die Leute im eigenen Umfeld zu mobilisieren, um einen erschwinglichen Zugang zu frischem Gemüse und frischen Früchten in der Nachbarschaft zu gewährleisten? Das sind die Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn wir wirklich daran interessiert sind, dass es allen in unserem Umfeld gut geht, egal ob vegan oder nicht.
3. Wenn Mainstream-vegane Feminist\*innen über Tierrechte sprechen, schließen sie Trans\*Personen in extremem Maße aus
Ich habe über die Jahre hinweg viele Reklamen und Schilder gesehen, die behaupten, dass vegan sein feministisch ist und dass die Tierindustrie auf der Ausbeutung des weiblichen Reproduktionssystems aufgebaut ist – was dazu führen soll, dass sich alle Frauen davon angesprochen fühlen.
Das Problem hierbei ist, das was es bedeutet eine Frau zu sein, mit dem Besitz einer Gebärmutter, Eierstöcke, Vagina und Milchdrüsen zu definieren. Diese Definition schließt Transfrauen, Transmänner, Non-Binäre Leute und eigentlich jeden aus, dessen Körper nicht dieser eingeschränkten (und inkorrekten) Definition entspricht.
Die Verwurzelung der Analyse von Tierrechten in dieser archaischen Definition von Gender, führt dazu, dass Mainstream-vegane Feminist*innen das Leben von transsexuellen Menschen ignorieren und sie ausschließen. Wenn man ein*e vegane*r Feminist*in sein will, ist das toll! Aber man muss sich nicht unpräziser und schädlicher Klischees über Biologie und Reproduktionsorganen bedienen, um den eigenen Standpunkt klar zu machen.
4. Mainstream-Veganismus und die Tierrechtsbewegung sind eine Form von Kolonialisierung
Okay, lasst uns ehrlich sein: Veganismus, Vegetarismus und die Tierrechtsbewegung sind nur wegen der Kolonialisierung notwendig.
Tierrechte und die Behandlung von Tieren waren nicht von großer Bedeutung vor dem ersten Kontakt, der Verwestlichung und der Industrialisierung, weil Tiere als Verwandte angesehen wurden und nicht als Waren.
Viele Ethnien haben Geschichten darüber, wie es dazu kam, dass sie Fisch, Wild und anderes Fleisch essen und das zentrale Thema in den Geschichten, die ich gehört habe, ist Liebe; Liebe für einander als Verwandte und ein aufrichtiges Interesse am Wohlergehen der anderen. Jetzt, da Tierrechte wegen der Kolonialisierung von Bedeutung sind, ist der Veganismus oder Vegetarismus einer der einfachsten Wege für Leute, eine greifbare Veränderung in ihrem Leben vorzunehmen.
Wie dem auch sei, es gibt eine gewisse Rhetorik, die ich von Mainstream Veganer*innen und Vegetarier*innen zu hören bekomme, die besagt, wenn man wirklich daran interessiert ist, Unterdrückung zu beenden, man einen veganen oder vegetarischen Lebensstil verfolgen sollte.
Im Kontext der traditionellen Lebensweisen indigener Menschen, ist dieses Statement eine Form von Kolonialisierung. Viele der Speisen, die wir in meiner Gemeinde aßen, basierten auf Subsistenzfischerei. Wir mussten kämpfen, um unsere traditionellen Lebensmittel behalten zu können, die in der Vergangenheit als merkwürdig oder unzivilisiert bezeichnet wurden. Jetzt vegan oder vegetarisch zu werden, würde bedeuten, diese Lebensmittel aufzugeben.
Ich werde niemals vergessen, wie wir auf einer Familienzusammenkunft waren und mein Onkel Oktopus und Fisch reinbrachte, den er selbst gefangen hatte, und sich alle darum versammelten, um davon zu essen – außer mir. Es war nicht nur isolierend für mich, einige meiner Familienmitglieder verstanden meine Ablehnung gegenüber dem Essen als Ablehnung gegenüber einem Teil unserer Kultur. Im Nachhinein stelle ich mir vor, dass es vermutlich grauenhaft schmerzhaft für meine tutu [Großmutter] gewesen sein muss: Sie war alt genug, um sich an eine Zeit zu erinnern, in der man dafür verurteilt wurde rohen Oktopus zu essen, und musste nun mit ansehen, wie ich es ablehnte, an einem Teil unserer Lebensweise teilzuhaben, für dessen Erhalt Leute wie sie hart gekämpft hatten.
Wenn es nach der veganen/ vegetarischen Bewegung ginge, würde ich die Traditionen meiner Familie als inhärent repressiv und minderwertig betrachten, weil wir Fleisch essen und das ist nicht in Ordnung.
Dieser Punkt ist doppelt so wichtig für alle Ethnien und Gemeinden, die auf die Subsistenzfischerei und -jagd angewiesen sind, um zu überleben.
Falls sich jemand an Ellen DeGeneres und ihr ultimatives Selfie an den Oscars 2014 erinnert: Es gibt einen Teil der Geschichte, den man vielleicht verpasst hat. Ellen entschied sich, einen Teil des Geldes, den das Selfie generiert hatte, an die „Humane Society“ zu spenden, welche dafür bekannt ist, die Robbenjagd aktiv zu verurteilen und dagegen zu kämpfen.
Für viele indigene Menschen in Alaska und Inuit Gemeinden in Kanada ist die Robbenjagd eine ihrer primären Quellen für Nahrung und Fell für Kleidung und Unterkünfte. Ein 17-Jähriger aus Iqualuit startete eine „#sealfie“ Kampagne, um Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen, dass Tierrechtsorganisationen oft verallgemeinernd, die Robbenjagd verurteilen, und um Ellen und die Allgemeinheit über die Realität von Subsistenzfischerei aufzuklären. Ich möchte klarstellen, dass es indigene Menschen gibt, die aus verschiedensten Gründen vegan leben und ich unterstütze sie von ganzem Herzen. Veganer*in oder Vegetarier*in zu sein, kann ein unglaublicher politischer Akt und Form der De-Kolonialisierung sein und das ist großartig!
Das Problem ist, dass die Mainstream-Tierrechts- und Veganismus/Vegetarismus Bewegungen willkürliche Anforderungen daran stellt, was es bedeutet, an der Beseitigung von Unterdrückung zu arbeiten. Historische und Kulturelle Faktoren werden einfach nicht berücksichtigt.
Es ist in Ordnung, eine eigene Überzeugung zu haben – man muss sich aber einfach dem historischen und kulturellen Kontext bewusst sein, in dem man sich bewegt, und erkennen, dass wenn man sich nicht selbst überprüft, die antirepressiven Bemühungen Leuten mit anderen Identitäten schaden könnten.
***
Die Mainstream-Tierrechts-, Veganismus/Vegetarismus Bewegungen sind leider dafür verantwortlich, zahlreiche Formen von Unterdrückung zu fördern.
Die gute Nachricht ist aber, dass man Teil der Tierrechts-, Veganismus/Vegetarismus Bewegungen sein kann und sich aktiv dafür entscheiden kann, Organisationen die Machtsysteme aufrechterhalten nicht zu unterstützen!
Man muss sorgfältig überprüfen, welchen Organisationen man sich anschließt, und man sollte keine Angst davor haben, mit dem eigenen Umfeld diese Art von Konversation zu führen. Am wichtigsten ist es vielleicht, zuzuhören, falls Leute aus marginalisierten Gruppen dir mitteilen, dass das, was du tust, schädlich ist und sich das ändern sollte. Wir können nicht eine Form der Unterdrückung niederreißen, während wir andere aufrechterhalten. Und wir müssen Rechenschaft dafür ablegen und versuchen uns besser zu verhalten.
Mahealani Joy ist eine Autorin für Everyday Feminism und eine Kanaka Maoli Queer Frau, die zur Zeit im mittleren Westen der USA lebt. Sie setzt sich dafür ein, die sexuelle Gewalt an indigenen Frauen zu beenden und Wege zu finden die indigenen Gemeinden zu stärken.
Der Beitrag 4 Bereiche, in denen Mainstream-Tierrechtsbewegungen repressiv sind erschien zuerst auf Indyvegan.